Grundbedürfnisse von Kakteen

Die Anschaffung

Beim Kauf achten wir auf gesunde und fehlerfreie Pflanzen ohne Schädlingsbefall. Zu mastige Pflanzen (ein Zeichen von zu starker Stickstoffdüngung) verlieren ihre natürliche Form, sind blühfaul und anfällig für Krankheiten.

Damit ganz sicher keine Schädlinge oder Krankheiten in eine Sammlung eingeschleppt werden, topft man neu erstandene Pflanzen um.

 

Der Standort

Kakteen gehören an die Sonne, und deshalb sind das Büchergestell oder der Wohnzimmerschrank nicht der geeignete

Standort. Wer kein Gewächshaus hat, gibt ihnen einen sonnigen Gartenplatz in einem Treibkasten oder pflegt sie auf einer sonnigen Fensterbank. Noch besser eignet sich der Balkon, auf dem mit einfachen Mitteln ein heizbarer Glaskasten gebaut werden kann, der sich sogar für die Überwinterung eignet.

 

Die Erde

Für ein erfolgreiches und optimales Wachstum brauchen Kakteen eine durchlässige und nicht zu feine Erdmischung. Sie kann fertig gekauft oder selber hergestellt werden aus etwa 50 Prozent grobem und feinem Quarzsand, Bimskies oder Ziegelgrus, etwa 30 Prozent Humus (Laub-, Ton°- oder Walderde) sowie 20 Prozent schädlingsfreie oder gedämpfte Gartenerde (siehe dazu Kakteenerde selbst gemischt).

 

Das Umtopfen

Umgetopft wird alle zwei bis drei Jahre, am besten im Frühjahr bis Mitte September. Als Pflanzgefäss eignen sich Plastiktöpfe am besten. Die Erde trocknet in ihnen weniger rasch aus, und die Wurzeln klammern sich nicht an den Wänden fest. Der neue Topf sollte nur etwa ein bis zwei Zentimeter grösser sein als der bisherige; denn in einem zu grossen Topf wachsen die Pflanzen nicht besser. Die Kakteen vorsichtig aus dem alten Topf klopfen und die Erde zwischen den Wurzeln - am besten mit einem scharfen Wasserstrahl - ganz entfernen. In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Umtopfen nicht giessen, da verletzte Wurzeln leicht von Fäulnis befallen werden. Vor praller Sonne

schützen.

 

Das Giessen

Kakteen werden nur in der Wachstumsphase gegossen ( März - August). Ausgenommen sind Pflanzen welche Umständehalber im warmen Wohnzimmer gehalten werden. Diese Pflanzen würden zu stark einschrumpfen. Aber auch hier wird in der Ruhephase sehr spärlich gegossen.

Kakteen und eigentlich auch alle anderen Pflanzen sollte man nicht mit kaltem Leitungswasser giessen oder nebeln. Besser eignet sich Regenwasser oder abgestandenes Boilerwasser.  Die Pflanzen dürfen am Wurzelhals, der empfindlichsten Stelle, nie lange nass stehen, da sich hier sehr rasch Fäulnis entwickelt. Dies kann durch Angiessen von unten und durch Abdecken der Erde mit erbsengrossen Steinen vermieden werden.

 

Mit der folgenden Methode lässt sich leicht feststellen, wie oft gegossen werden soll: Man steckt einen kleinen Holzstab neben der Pflanze in die Erde, wenn er sich beim Herausziehen

trocken anfühlt, benötigt die Pflanze wieder Wasser.

 

 

Pflanzenschädlinge

Gefährliche Schädlinge für die Kakteen sind Wollläuse, die an den weissen Wollpölsterchen erkennbar sind, Schildläuse, welche sich mit einem grünlichbraunen Schild tarnen, und die roten Spinnmilben, die nur mit der Lupe erkennbar sind. Alle lassen sich mit handelsüblichen Spritzmitteln recht gut bekämpfen.

 

Die Düngung

Gesunde und gut gedeihende Kakteen benötigen Nahrung wie jedes andere Lebewesen. Sie brauchen jedoch einen

speziellen Kakteendünger, wie er überall im Handel erhältlich ist. Er enthält viel Phosphor und Kali, aber nur wenig Stickstoff und Kalk. Eine Ausnahme bilden Blattkakteen (Epiphyllum) hier verwenden sie einen Blumendünger und halbieren die Dosierung.

Gedüngt wird ab Ende April bis Mitte August, je nach Witterung alle drei bis sechs Wochen. Neu eingetopfte Pflanzen

finden in der frischen Erde genügend Nährstoffe und brauchen im ersten Jahr keinen zusätzlichen Dünger.

 

Aussaat und Vermehrung

Kakteen können durch Stecklinge oder Aussaat vermehrt werden. Beide Methoden verlangen jedoch spezielle Kennt-

nisse, die im Rahmen dieser Pflegeanleitung nicht vermittelt werden können. Wenden Sie sich an einen erfahrenen Kakteenliebhaber oder an eine Ortsgruppe der Schweizerischen Kakteen-Gesellschaft. Sie helfen ihnen gerne weiter.

 

Quelle: Schweizerische Kakteen-Gesellschaft SKG